Schnelle Antworten
auf hoffentlich alle wichtigen Fragen
Was ist der Chainreaction Bikeconvoy?
Der Chainreaction Bikeconvoy for Ukraine ist eine Initiative einiger Radfahrer in Zusammenarbeit mit dem Verein Bamberg:UA e.V. Wir wollen Radfahrer und Firmen aus dem Fahrrad- sowie Sportartikelwesen motivieren, sich an unserem Hilfsprojekt zu beteiligen, Menschenleben zu retten und zu zeigen, wozu wir in der Lage sind, wenn wir zusammenhalten. Unser Ziel ist es, das Geld für zehn gebrauchte Rettungswagen zu sammeln und diese in der Ukraine zu übergeben. Die Überführungsfahrt soll im Rahmen einer Radtour von München bis an die ukrainisch-polnische Grenze und – wenn möglich – weiter nach Lviv organisiert werden. Das heißt: Wir radeln, die Rettungswagen begleiten uns.
Warum braucht die Ukraine so viele Rettungsfahrzeuge und Krankenwagen?
Seit Beginn der vollumfänglichen Invasion Russlands in der Ukraine beschießen die Angreifer systematisch zivile Infrastruktur im Land, wie etwa die Energieversorgung. Auch medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser, Rehabilitationszentren oder Blutbanken werden angegriffen. Die medizinische Versorgungslage im Land ist deshalb prekär, besonders im Süden und Osten der Ukraine. In der Nähe der Front greifen die Aggressoren gezielt Rettungswagen und Evakuierungstransporte an. Gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten gerade in diesen Gebieten durch tägliche Raketenangriffe hoch. Verletzte Menschen müssen nach der Erstversorgung so schnell wie möglich in ein Krankenhaus gebracht und zu einem späteren Zeitpunkt häufig zur weiteren Behandlung verlegt werden. Wenn mit einem Rettungswagen aus dem Chainreaction Bikeconvoy auch nur ein Leben gerettet wird, hat sich der Einsatz für die Initiative bereits gelohnt.
Wo werden die Rettungswagen des Chainreaction Bikeconvoys eingesetzt?
Der Einsatz der Fahrzeuge hängt von der Ausstattung der Wagen ab. Rettungswagen mit Allradantrieb retten in direkter Nähe der Frontlinie sowie in deren weiteren Umkreis Leben. Andere Rettungswagen eignen sich besser dazu, Verletzte zu den ersten Medic Hubs, wo die Erstversorgung der Verletzten stattfindet, und in die nächstgrößeren Städte zu transportieren. Grundsätzlich gilt: Die Rettungswagen werden dort eingesetzt, wo sie am meisten gebraucht werden und wo sie am effektivsten Hilfe leisten können.
Werden in den Fahrzeugen des Chainreaction Bikeconvoys ausschließlich verwundete Soldaten versorgt?
Nein. In den Fahrzeugen des Chainreaction-Bikeconvoys wird jedes Leben gerettet, das in Gefahr schwebt. Es ist wichtig zu wissen, dass gerade in frontnahen Orten aufgrund der ständigen Angriffe Russlands keine medizinische Infrastruktur und erst recht kein ziviles medizinisches Personal zur Verfügung steht. Die Sanitäter in Uniform sind dafür zuständig, allen Menschen zu helfen, die in den betreffenden Regionen verletzt wurden. Trifft im Osten der Ukraine beispielsweise eine Rakete oder eine Gleitbombe ein ziviles Gebäude, sind es genau diese uniformierten Sanitäter, die verschüttete Menschen aus brennenden Trümmern bergen, versorgen und evakuieren. Wie in Deutschland gilt auch in der vom Krieg heimgesuchten Ukraine: Jedem verletzten Menschen wird geholfen. Die Rettungswagen des Chainreaction-Bikeconvoys versorgen und transportieren schlicht verletzte Menschen in Not.
Mit welchen Geräten sind die Rettungswagen des Chainreaction Bikeconvoys ausgestattet?
Die Rettungswagen sind gebrauchte Fahrzeuge, die zuvor in Deutschland und Österreich im Einsatz waren. Für den Chainreaction Bikeconvoy werden ausschließlich vollausgestattete Rettungsfahrzeuge beschafft, damit diese in der Ukraine sofort nach Übergabe einsatzbereit sind. Zur Standardausstattung der Wagen gehört in der Regel ein Defibrillator, eine VAC-Pumpe, eine Infusionspumpe sowie ein Anschluss für Beatmungsgeräte und Sauerstoffflaschen.
Kauft der Chainreaction Bikeconvoy die Rettungsfahrzeuge?
Nein. Die Fahrzeuge werden durch den Verein Bamberg:UA gekauft. Der Chainreaction Bikeconvoy dient dazu, Geld für den Kauf der Rettungswagen durch Bamberg:UA zu sammeln. Sobald der Umfang des zur Verfügung stehenden Budgets klar ist, begibt sich der Verein auf die Suche nach passenden Fahrzeugen. Dabei verlässt sich das Team seit 2014 auf die Hilfe entsprechender Händler, die gebrauchte Rettungstechnik anbieten. Ein voll ausgestatteter Rettungswagen kostet je nach Antrieb und Baujahr zwischen 12.000 und 21.000 Euro. Alle Rettungswagen des Chainreaction Bikeconvoys sind TÜV-geprüft, genauso wie die medizinischen Geräte in den Wagen.
Wann wird der Chainreaction Bikeconvoy aufbrechen und welche Route wird er fahren?
Wir werden am 5.7.2025 von München aus mit Rädern und Rettungswagen aufbrechen. Die Route verläuft über Passau, Linz, Wien, vorbei an Bratislava, Krakau, Tarnow bis nach Przemysl an der polnisch-ukrainischen Grenze. Die Strecke hat etwa 1270 Kilometer mit knapp über 7000 Höhenmetern. Die Route bieten wir einmal als offizielles Brevet nach den Regeln des Audax Club Parisien an, also als Langstreckenfahrt mit Zeitlimit. Das Brevet richtet Ara Muc aus. Außerdem bieten wir eine Konvoi-Variante mit sechs Tagesetappen von jeweil um die 200 Kilometer an. Die Anmeldung dafür wird ebenfalls über Ara Muc laufen. Ob und wie viele Radler am Ende über die Grenze fahren können und bis Lviv kommen, hängt von der Situation im kommenden Sommer ab und ist aktuell nicht planbar.
Was machen die Rettungswagen während der Radtour?
Wir möchten, dass die Rettungswagen uns auf der Tour in die Ukraine begleiten. Idealerweise dienen sie während der Fahrt als Begleit- und Versorgungsfahrzeuge. Da wir noch nicht wissen, wie viele Wagen uns tatsächlich zur Verfügung stehen, können wir dies noch nicht genau planen. Die Rettungswagen werden auf der Konvoi-Variante der Tour unterwegs sein bzw. unterwegs an zuvor definierten Punkten warten.
Kann jeder an der Radtour teilnehmen?
Die Teilnehmerzahl des offiziellen Brevets sowie der Konvoi-Variante sind begrenzt. Die Anmeldung wird über Ara Muc laufen, die in München seit Jahren Brevets organisieren und anbieten. Die Anmeldung wird voraussichtlich ab Anfang Januar möglich sein. Beide Touren – die Brevet- wie auch die Konvoi-Variante – finden im Randonneurs- bzw. Bikepacking-Modus statt. Das heißt, jeder Radfahrer ist für sich selbst verantwortlich und muss Unterkunft, Verpflegung sowie Rückreise auf eigene Faust organisieren. Niemand muss die ganze Strecke mitfahren. Wir freuen uns auch, wenn ihr uns ein paar Stunden, für einen Tag oder auf ein paar Etappen begleitet. Es geht darum, sichtbar zu sein und ein Zeichen zu setzen.
Wie kann ich helfen?
Wir freuen uns über jede Art der Unterstützung. Ihr könnt spenden, eure Reichweite zur Verfügung stellen, von dem Projekt erzählen und es bekannt machen. Ihr könnt potenzielle Unterstützer ansprechen und begeistern, an der Crowdfunding-Kampagne teilnehmen und in euren Netzwerken Geld sammeln. Ihr könnt: dabei sein!